KARL-MAY-FILME
Die Legende Winnetou
Titel | Die Legende Winnetou |
Erscheinungsjahr | 2001 |
Regie | Jutta Szostak |
Drehbuch | Jutta Szostak |
Musik | Martin Böttcher |
Kamera | Joachim Giel |
Länge | 30 Minuten |
FSK | - |
Inhalt
Pressetext zur ZDF-Sendung am 22.04.2001 um 23.00–23.30
DIE LEGENDE WINNETOU
Eine Reise ins Land der Apachen
"Winnetou ist ein interessantes Buch. Karl May hat das gut gemacht, wenn man bedenkt, daß er nie hier war", sagt Joey Padilla, Medizinmann der Mescalero-Apachen, und in gewisser Hinsicht Nachfahre des edelsten der Indianer. Denn Winnetou gehörte zum Stamm der Mescalero.
Kein anderes Werk hat das Indianer-Bild der Deutschen so stark geprägt wie Karl Mays "Winnetou".
Die Figur des edlen Wilden, der mutig und gewaltlos für Gerechtigkeit und Frieden kämpft, und seine Freundschaft mit seinem weißen Bruder Old Shatterhand beeindruckte über Generationen hinweg Jugendliche wie Erwachsene gleichermaßen. Die Verfilmungen taten ein übriges.
Karl May schrieb seine Bücher in einer Zeit, als die Indianer im Kampf um ihr Land den weißen Eroberern unterlagen, zuletzt der Apachenhäuptling Geronimo.
Der Volksschriftsteller befürchtete "Die Tragödie des Untergangs der Roten Rasse" und setzte den Indianern mit seinen Winnetou-Romanen ein Denkmal.
Untergegangen ist die Rote Rasse nicht. Die Mescalero-Apachen leben heute in einem Reservat im Süden New Mexicos. Sie betreiben ein Kasino, eine Holzindustrie und sind im Touristen-Business tätig. Sie versuchen, als Stamm zu überleben und Kultur, Sprache und Tradition zu bewahren – nicht immer einfach unter den Einflüssen des American way of life.
Noch immer gibt es Spannungen mit den Weißen, beim Thema Wasserrechte etwa.
Oder im Fall Mount Graham: auf dem heiligen Berg der Chiricahua-Apachen in Arizona sind Teleskope aufgestellt worden. Das für die Forschungsinstitute und den Vatikan wissenschaftlich notwendig ist, bedeutet für die Ureinwohner eine Schändung ihres Heiligtums.
Eine Reise durch die literarischen Landschaften Karl Mays führt zu den großartigen Wüsten, Wäldern und Bergen des amerikanischen Südwestens – vom Rio Pecos, wo Winnetous Pueblo lag, in das Mescalero Apachen Reservat und weiter zum Mount Graham und schließlich auf den legendären "Mount Winnetou" des Karl-May-Universums. Die Abenteuer Winnetous immer im Gepäck.
© 2001, ZDF
Fazit
Mit Joachim Giel und Jutta Stostak geht der Zuschauer auf die Reise zu den Wohnorten Winnetous. Dabei entdeckt man viele Dinge, die die Indianer noch heute beschäftigen: Finanzielle Probleme des Reservates, Kultur oder Religion. Alles in allem eine sehenswerte und gelungene Dokumentation. Die schönste Mischung aus Realität und den Kinofilmen, die je in einer Fernsehdokumentation über die Nachfahren Winnetous gemacht wurde.
(bk)
Der Film lief auch unter dem Titel der ZDF-Doku-Serie: RomanWelten - Die Legende Winnetou
(bk)