KARL-MAY-FILME
Die Teufelsanbeter
Deutschland (Deutsches Reich) 1920
![]() | "DIE TEUFELSANBETER"
NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMANKAPITEL IN DEN REISEERZÄHLUNGEN "DURCH DIE WÜSTE" "DURCHS WILDE KURDISTAN" VON KARL MAY COPYRIGHT ©1920 PRODUKTION: USTAD-FILM DR. DROOP & CO. BERLIN VERLEIH: FILMHAUS BRUCKMANN & CO. |
Referenz
Erscheinungsjahr | 1921 (EA 14.01.1921) |
Produktion | Ustad-Film Dr. Droop & Co. Berlin |
Regie | Joseph Stein |
Drehbuch | Marie Luise Droop |
Manuskript | Erwin Báron |
Gesamtleitung | Marie Luise Droop |
Verleih | Filmhaus Bruckmann & Co. Berlin |
Format | 35 mm, sw, (1.33:1) |
Länge | 1648 m (6 Akte) * |
Bemerkungen | Filmtitel der Dreharbeiten: "Bei den Teufelsanbetern"
Der Stummfilm ist verschollen |
Darsteller
Kara Ben Nemsi | Carl de Vogt |
Hadschi Halef Omar | Meinhard Maur |
Offizier des Sultans | Tronier Funder |
(Filmrollen nicht bekannt) | Gustav Kirchberg Erwin Báron Fred Imler Bela Lugosi Ilja Dubrowski |
Inhalt
Kara Ben Nemsi, der tapfere Weltreisende, der überall dort, wohin er auf seinen
Wanderungen gelangt, den Unglücklichen und Verfolgten seine warmherzige
Unterstützung leiht, befindet sich mit seinem treuen Begleiter Hadschi Halef
Omar auf dem Ritt nach Mosul. Unterwegs kommt er durch ein von Soldaten
zerstörtes Jesididorf. Die einzige Überlebende erzählt ihm, neben der noch
rauchenden Trümmerstätte kauernd, die Geschichte ihres unseligen Volkes. Die
Jesidi oder "Die Teufelsanbeter" sind eine Geheimsekte, die in dem
Wilajet Mossul leben, und von denen das Gerücht geht, daß sie das Prinzip des
Bösen selbst in Gestalt eines Engelpfaues anbeten. Auch sagt man ihnen nach, daß
sie bei ihren Festen in dem Heiligtum Scheich Adi einen frevelhaften Kult
treiben. Sie werden daher von Christen und Mohammedanern gleichmäßig gehaßt.
Kara Ben Nemsi erfährt, daß der augenblicklich in Mosul herrschende Wali
geschworen hat, die Jesidi zu vernichten, angeblich aus Glaubenseifer, in
Wirklichkeit aber, um sich durch die Überfälle auf friedliche Jesididörfer zu
bereichern. Kara Ben Nemsi verspricht der weinenden alten Frau, für ihre
gefangenen Angehörigen einzutreten. Er kommt aber zu spät, um alle Unschuldigen
zu retten; denn Melike, des Jesidiheiligen Pir Kamek schöne Enkelin, hat sich im
Gefängnis getötet, als der Pascha ihr in der Einsamkeit der Zelle den Tod auf
dem Scheiterhaufen und den Untergang aller ihrer Lieben ankündigt. Auch ist der
Urteilsspruch über die übrigen Jesidi bereis gefällt. Pir Kamek muß den Sarg
seiner toten Enkelin auf seinem eigenen gebeugten Rücken durch die Stadt tragen,
und der Wali droht demjenigen eine strenge Strafung an, der ihm dabei helfen
sollte. Wie groß ist sein Zorn, als sein eigener Neffe, der junge Offizier
Nassyr Bej, seinen strengen Befehl als erster übertritt. Nassyr Bej hat die
junge gefangene Jesidi heimlich geliebt, und er kann es nicht ertragen zu sehen,
wie Pir Kamek unter der Bahre des toten Mädchen zusammenbricht.
Der Pascha, der mit größter Wut auf die Rückkehr seines Neffen wartet, ahnt
nicht, daß inzwischen auch die übrigen jesidischen Gefangenen ihrer harten
Strafe entgehen. Der Wali hat sie bis zum Hals in den glühenden Wüstensand
vergraben lassen. Er hofft, sie auf diese Weise von ihrem Götzendienst
abzubringen. Aber Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef nehmen sich der
Unglücklichen an. Sie befreien sie aus den Händen ihrer Peiniger und reiten
dann über die Schiffsbrücke nach Mosul. Kara Ben Nemsi tritt dem Wali
gegenüber, der bereits genug von ihm gehört hat, um ihn zu fürchten, und warnt
ihn nachdrücklich vor den Folgen seiner grausamen und ungerechten
Handlungsweise. Trotzdem reißt er Nassyr Bei, als dieser von den Soldaten
gefangen hereingebracht wird, die Epauletten von der Schulter und wirft ihn auf
die Strafbank, damit er die angedrohte Bastonnade empfange. Aber ehe es zur
Ausführung dieser Exekution kommen kann, wirft ein Samum, der verheerend über
die Stadt hinweht, den Turm des Minarehs herab und schleudert ihn in den Hof
des Konaks, wo einer der absplitternden Ziegel den Pascha trifft und ihn
verletzt. Nun ist es fast, als ob der Wali zur Einsicht käme. Aber in dem
Augenblick, da die Reue seinen harten Sinn schmilzt, erfährt er, daß der
Militäroberrichter von Anatolien aufgebrochen sei, um sein Wilajet zu
inspizieren. Er weiß, daß er flüchten muß, aber zur Flucht braucht er Geld, und
das Geld wird er sich von den Jesidi holen. So zieht er denn mit seinen
Regimenten aus, um in den kurdischen Bergen zu plündern und zu brennen. Aber
ihm voran eilt Kara Ben Nemsi mit seinem treuen Hadschi Halef, um die Bedrohten
zu warnen. In der Nacht feiern die Jesidi ihr geheimnisvolles Fest. Kara Ben
Nemsi steigt mit dem Emir in das Innere der Katakomben hinab, wo auf
altassyrische Weise dem ältesten Gottesemblem der Menschheit Huldigung
dargebracht wird. Inzwischen fällt Nassyr Bej in der Verteidigung des
Jesididorfes. Der Wali, blind vor Rachsucht und Zorn, stürmt weiter und gelangt
zum Heiligtum der Jesidi. Aber hier erreicht ihn sein Schicksal. Pir Kamek
zieht ihn mit sich in die lodernde Tiefe des Opferaltars hinab. Nun wollen sich
die Regimenter des Paschas auf die Jesidi stürzen, um sie und ihren Tempel zu
vernichten. Aber ehe es zum Gemetzel kommen kann, trifft der Kadi Askeri in
Scheich Adi ein, und er bringt den Jesidi den Frieden, den sie schon so lange
vergeblich ersehnt haben.
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Bilder zum Film
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Info
Filmtitel | Meter | Akte | 16 fps | 17 fps | 18 fps | 19 fps | 20 fps | 22 fps | 24 fps |
Auf den Trümmern des Paradieses | 1952 | 6 | 107 min. | 101 min. | 95 min. | 90 min. | 86 min. | 78 min. | 71 min. |
Die Todeskarawane | 1994 | 6 | 109 min. | 103 min. | 97 min. | 92 min. | 87 min. | 79 min. | 73 min. |
Die Teufelsanbeter | 1648 | 6 | 90 min. | 85 min. | 80 min. | 76 min. | 72 min. | 66 min. | 60 min. |
* Die Länge eines Stummfilms wird normalerweise nur in Metern angegeben. Grund sind die unterschiedlichen Abspielgeschwindigkeiten, die von 16 bis 24 Bilder pro Sekunde (fps) variieren konnten. Daher kann eine exakte Dauer in Minuten nicht angegeben werden. Mit Hilfe dieser Tabelle können Sie nun einschätzen, wie lange die drei Karl-May-Stummfilme damals (1920/1921) im Kino liefen.